Manchmal helfen Informationen und Gedanken von Betroffenen, die schon weit in der Therapie sind, viel Zeit investiert haben um sich mit seinen Problemen und Sorgen ausseinanderzusetzen. Es richtet sich an alle Betroffenen von Dissoziationen / Diagnose DIS oder DSNNS.

Im Rahmen dieser Probleme habe ich meine Mitglieder folgendes gefragt & Folgende wertvolle Tipps sind zusammengekommen:

1.Was würde ich dir raten, wenn du Zweifel an deinem Erleben (egal ob multiple oder Trauma selbst) hast?

 

 


Geh mal nachfragen da in Dir drinnen, was sagen die anderen, wie fühlen sie sich wenn dieses Gefühl kommt, das du dir das vielleicht doch alles nur einbildest.? denk mal nach, als du klein warst ,da haben sie immer zu dir gesagt, nein! das stimmt jetz nicht, du spinnst wohl! du hast viel zu viel Phantasie! nein du lügst!!! Du wolltest es doch auch so.ja genau solche Sachen haben sie dir in den Kopf gepflanzt. und obwohl du wußtest ganz tief in dir drinn,nein das darf nicht sein was da grad passiert, hast du irgendwann angefangen an deinen Gefühlen zu zweifeln, und den anderen geglaubt, und dir eingeredt, die haben recht, weil du verunsichert warst, weil du dachtest, die großen haben immer recht, aber du hast immer irgendwie gewußt das das nicht stimmt, und trotzdem hast du ihnen mehr geglaubt als dir selber.
das ist jetz vorbei, sie hatten nicht recht, sie waren es die logen, glaub an das was du fühlst, egal was es ist, es ist richtig, genau so wie es sich anfühlt, glaub an dich selber, glaube dir, es ist richtig.
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versuche Dir zu überlegen, Du würdest alle diese Dinge von jemand anderem hören,
er erzählt Dir vielleicht von Erinnerungslücken über viele Jahre,
spricht von Körperreaktionen,
sagt was von "unangemessenem" Verhalten in bestimmten Situationen,
Du weißt, daß er/sie jeden Tag kämpft - um ein bißchen Leben...
würdest Du dieses Erleben anzweifeln? Würdest Du daran zweifeln, daß diesem Menschen etwas Schlimmes widerfahren ist??
Nein, würdest Du nicht -
wenn das nicht reicht, dann nimm Kontakt auf mit jemandem, der Dich gut kennt, der ein Stück Deines Weges schon mit Dir gegangen ist,
er wird Dir helfen können, die Dinge wieder im richtigen Licht zu sehen.
Und vergiss nicht: das leugnen und zweifeln hat uns vielleicht über viel Jahre am Leben erhalten, weil wir es vielleicht sonst nicht ausgehalten haben,
es hatte mal eine Funktion... aber wenn Du Dich damit auseinandersetzen willst, dann darfst Du Dir Hilfe holen, wenn Dir wieder "eingeredet" werden soll,
daß das alles so war.
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Zweifel sind immer seine ganz fiese Sache. Ich glaube so ziemlich jeder der sein Erleben in Frage stellt, ob multiple oder Dissoziationen oder Traumaerinnerungen, muß diesen Punkt irgendwann auch überwinden. man kann viele Jahre zweifeln und nicht glauben und alles abstreiten, aber in seinem Inneren ist die echte eigene Wahrheit und die stimmt, egal was das Umfeld sagt und egal wie andere die eigene Vergangenheit erlebt haben.
Ich empfehle hier die radikale Akzeptanz. Akzeptiere, dass du gerade jetzt zweifelst, dass es diese ganzen Gefühle gibt. Akzeptiere, dass du dir auch mal nciht glauben kannst oder anderen nicht glauben kannst. Es wird irgendwann auch vorbei gehen. Frage dich selbst, welchen grund du hast dich selbst zu bescheißen, wozu du dich selbst ganz alleine für dich anlügen solltest, macht das irgendeinen Sinn? Hinterfrage dich kritisch, aber ehrlich!
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Diese Zweifel gehören wohl zur Diagnose, wie unsere Thera sagte. Dennoch gibt es eine innenperson, die vehement alles abstreitet…“kann man denn etwas abstreiten ohne dass dieses etwas nicht existiert?“ Das sagen wir ihr immer. Sie ist auch „absolut gesund“ und sieht gar nicht ein, warum sie eine Therapie machen muss.
Wir raten allen, die starke Zweifelkrisen haben bewusst in sich zu hören und vor allem auch die letzten jahre/Jahrzehnte anzusehen…Es ist nicht möglich Jahrzehnte lang zu spielen oder sich etwas auszudenken oder sich etwas einzubilden. Wäre das so, dann würde jeder freiwillig nach max. einer Woche wieder in den „Normalzustand“ wollen. NEIN- Zweifel wurden uns anerzogen, Zweifeln mussten wir wegen der Unbeschreiblichkeit. Zweifel können auch schützen…alles ist plötzlich nicht real: das Leid, der Schmerz alles…ALLES gibt es scheinbar nicht- DOCH! Das ist alles da!
Sprecht über eure Zweifel. Vertraut euch jemandem an, der euch versucht zu verstehen, weint auch, trauert, weil wir denken, dass die Zweifel auch unterdrückte Gefühle unter sich tragen.
Und zum Schluss: Wir sagen euch…irgendwann zeigen wir eh wieder den Hotsts oder den Zweiflern, dass wir tatsächlich real sind!!!!



2.Als ich das erste mal in der Therapie-Sitzung war, ist es ungefähr so abgelaufen:

 

 


ich bin da hin, voller zweifel. voller Angst, das da wieder jemand sitzt , der uns sagt, so schlimm war das doch gar nicht, und überhaupt was wollen sie denn jetzt hier überhaupt, sie haben doch ihr leben voll im griff, und es gibt viele andere denen es viel schlechter geht als ihnen.die anderen therapeuten bekamen iwie immer nur die "funktionierenden"zu <Gesicht.deshalb wahrscheinlich diese Fragen.aber meine jetzige Therapeutin schaute genauer hin, und ließ sich nicht täuschen, und fragte nach.und das war gut so.
mein gEDANKE jetzt dazu.probier aus, teste, es gibt so viele therapeuten die nicht verstehen, aber irgendwo dort draussen ist der richtige für dich und deine geschichte.ganz sicher
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daran kann ich mich nicht mehr erinnern, das ist 27 Jahre her
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Also wenn ich die ersten Stunden bei anderen Theras zum Schnuppern wegnehme (die waren furchtbar), dann war die erste Sitzung glaube ich relativ ruig. Es werden die Probleme abgefragt eine Anamnese gemacht sowas eben. Viel mehr passierte bei mir nicht.

Als ich mich das erste Mal jemandem anvertraut habe, erzählte was in mir los war, hat dieser ungefähr so reagiert:
Also für mich war der Knackpunkt die Multiplizität. Ich habe das vermutet und bin total rumgeflippt, als ich merkte, dass das nicht so ganz aus der Luft gegriffen ist. Mein Expartner hat damals sehr sehr ruig drauf reagiert und unglaublich vorsichtig. Er hat mir gegalubt, bzw. mich darin bestärkt, dass das vieles erklärt. Ich sagte aber auch, dass ich nicht darüber reden will und wenn doch dann nur ganz ganz vorsichtig und aus der Ferne quasi. Ich teilte mit, was ich brauchte, wie ich am besten zurecht komme und das hat er sehr gut eingehalten und akzeptiert.

Eine anonyme Austauschplattform (wie ein Forum, ein Messenger, ein Chat) bringt mir folgendes:
Ich kann ohne Vorurteile was Aussehen, Mimik, Gestik etc. mit sich bringt, mit anderen kommunizieren. Auch mir ist dann das Aussehen udn Co. egal, habe selbst keien Vorurteile gegen andere Menschen. Ich lerne sehr viele verschiedene Perspektiven kennen und mich selbst durch andere besser verstehen. Letztlich kann ich mit meinen Erfahrungen wieder andere unterstützen und das gibt mir das Gefühl wichtig zu sein oder zumindest nicht völlig daneben auf dieser Welt.
Es ist also ein Geben und Nehmen und mir tut das sehr gut als Ergänzung zur Psychotherapie.

Was ich dir noch sagen möchte:
Sei offen für die kreativen Ideen anderer und versuche auch mal etwas davon. Wehr nicht immer gleich alles ab, sondern beschäftige dich mit Dingen die positive Menschen dir mitteilen!
Lass die Zweifel auch mal gut sein und glaube dir all das einfach mal wie es ist.
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Leider waren wir über ein Jahrzehnt „Drehtürpatient“. Wir hatten nicht das Glück gehört zu werden, verstanden zu werden, stattdessen immer mehr und mehr Verletzungen und keine guten Therapieverläufe, auch viel Trauer, Wut und Schmerz haben wir von der Zeit heute noch in uns.
Wir gingen rein wenn wir draußen nicht mehr konnten und sobald es in einer Klinik auszubrechen drohte gingen wir. Sollte ja keiner merken, denn als wir versuchten Theras mitzuteilen, was los ist, ernteten wir nichts Gutes. DANN auf Anraten unserer Neurologin (seit 2001) haben wir eine sehr sehr sehr gute Therapeutin kennengelernt. Ende 2011. Und ganz untypisch für uns aber völlig verzweifelt sagten wir direkt was los ist. Seit dem geht es Step by Step voran. Wir haben nun offiziell die Diagnose DIS und unsere Therapeutin ist einfach super. Sie nahm uns von der ersten Stunde an ernst und begleitet uns immer noch! Das war unser großes Glück. Also, wir sagten konkret, dass wir Viele sind. Noch so einen Spagat hätten wir nicht überlebt!



3.Als ich mich das erste Mal jemandem anvertraut habe, erzählte was in mir los war, hat dieser ungefähr so reagiert:

 

 


Hab mich noch nicht so ganz richtig anvertraut jemanden , ok meine family weiß a bisserl bescheid über das warum und wieso und weßhalb ich manchmal so und dann wieder ganz anders bin,ok meine therapeutin weiß jetzt voll bescheid, hat aba schon ein wenig zeit gedauert, haben da ein großes vertrauens problem, mit menschen allgemein. aber sind jetzt froh , das die therapeutin über alles bescheid weiß, und sie hat uns auch damals drauf selber angesprochen, das sie die anderen geshen hat, da ist uns damals aber noch gar nicht so bewußt gewesen wie heute.aber heut ist es echt gut das es so ist, ist dann viel einfacher alles.und sie ist eine ganz liebe.sind froh sie zu haben, sie versteht.
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an das erste Mal kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber vom Grundgefühl habe ich den Eindruck, daß wir schon immer sehr wählerisch waren, wem wir etwas erzählt haben und es eigentlich durchweg nur positiv erleben - auch heute noch.
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Das war unser Partner…10 Jahre sind wir zusammen. Allerdings gab es seitens einiger Innis ein Parallelleben. Leider! Es gab weitere Beziehungen, weiteren Missbrauch etc. Nun leben wir frei mit ihm unter einem Dach. Er hatte sich „sowas“ schon gedacht und war wenig überrascht ;). Wir haben das große Glück, dass er uns fast alle anerkennt, bzw. auch die meisten hier ihn. Er ist der verständnisvollste, aufrichtigste „Uno“, den wir kennenlernen durften. Das schätzen wir sehr.
Es gab aber auch nicht wenige sehr unschöne Reaktionen: Menschen gingen…viele Menschen gingen…Unverständnis, Irre-abgestempelt… eigentlich die ganze Palette…



4.Eine anonyme Austauschplattform (wie ein Forum, ein Messenger, ein Chat) bringt mir folgendes:

 

 


es gibt im inet ja echt viele solche foren und ectra. nur leider sind manche , wie ich hörte so gar nicht gut, weil dort viel unsinn über diesen Zustand einer DIS geschrieben wird, und viel verdreht wird, ich kann nur von mir aus sprechen, das beste ist und bleibt dieses hier;0)kann jeder sagen was er will,hier hab icht echt viel neues gelernt, erfahren, vieles davon auch ausprobiert, hier hat mich schon so vieles zum neu nachdenken gebracht, zum neu handeln, zum neue wege einschlagen.hier auch mal kurz sagen muss.danke liebes forum;0)
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ich bewege mich meist nur in Foren - (kein Messenger, kein oder kaum Chat...)
- ich kann etwas formulieren und es festhalten - kann erstmal "wohin" damit
- durch Rückmeldungen und Antworten bekomme ich oft eine neue Blickrichtung
- ich habe das Gefühl, nicht alleine damit zu sein - bin nicht ganz so irre, wie ich mich oft fühle
- werde verstanden, werde "gesehen" und bekomme oft noch hilfreiche Tipps, auf die ich alleine nicht gekommen wäre
- ich bedränge niemanden... d.h. meine Gegenüber entscheiden selbst, wann sie lesen und ob sie antworten - anders als zum Beispiel am Telefon beim persö. Kontakt, da habe ich oft Angst, daß ich jemanden nerve oder störe
- ich kann im Gegenzug auch anderen hilfreich zur Seite stehen
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Leider konnten wir die letzte ganze Zeit nicht hier sein- waren vom Alltag so eingenommen, überfordert und hatten einiges an Innearbeit geleistet…das Forum war uns da nicht möglich. Grundsätzlich ist das sehr wichtig und sehr gut, denn es gibt da draußen Menschen, denen es genauso oder ähnlich geht. Wir sind nicht allein mit dem Vielesein, der kPTBS und all den Begleiterkrankungen. Verständnis und Anerkennung des Andersseins ist so viel Wert. Wir werden das Forum wieder des Öfteren nutzen. Danke an Linehme. Wir sind froh ein kleines, vertrauliches Forum gefunden zu haben. Wir spüren dahingehend Sicherheit.



5.Was ich dir noch sagen möchte:

 

 


ja also was ich dir noch sagen will,glaub deinen gefühlen und gedanken, glaub an dich , such dir professionelle hilfe, wenns beim ersten Mal nicht klappt, gib nicht auf.es gibt andere Möglichkeiten, und das aller wichtigste
das musst du wissen. mit der richtigen Therapie die für dich und die anderen passt, wir alles irgndwie besser werden, oder zumindest anders.und das leben an sich, wird leichter, irgendwie, versuch es,und das wichtigste
gib nicht auf,
es lohnt sich weiterzu machen.
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niemand kann je ungeschehen machen, was Dir widerfahren ist,
es ist unfair und gemein, daß Du Dich jetzt mit den Folgen herumschlagen mußt,
aber:
es lohnt sich - es gibt Hilfe und es gibt dennoch eine gute Chance, daß Du unbeschwerter leben lernen kannst.
Du bist nicht alleine und Du kannst es schaffen! Gib bitte nicht auf - Dich nicht, Euch nicht...
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1. AUFGEBEN IS NICH!!! Wir haben so viel geschafft, alle die im Forum sind und alle da draußen, die ebenfalls unter diesen Lebensmechanismen leiden/leben/lieben/kämpfen. Wir leben alle noch. Es hätte auch anders laufen können- es hat einen Sinn und unsere Aufgabe ist es die Generationentraumatas, eigene Traumatas und schlimme Dinge NICHT an unsere Kinder weiter zu geben! CUT.
2. Habt MUT! Ohne Mut tretet ihr auf der Stelle, öffnet euch so gut es geht, denn DAS ist die Chance auf Unterstützung. Verliert auch die Angst vor euren Innis. REDET. Miteinander und mit Vertrauenspersonen im Außen. REDEN REDEN REDEN, WEINEN, FÜHLEN- LEBEN.
3. Zuversicht und Selbstvertrauen! Es ist möglich ein lebenswertes Leben zu führen- wir glauben daran. Der Glaube ist wertvoll! Beginnt euch im innen zu vertrauen- kommuniziert- Konferenzen- immer und immer wieder- beharrlich (dass das nicht so leicht ist wissen wir selbst!) aber mit Übung wird das immer besser.

Liebe Grüße,
Linehme

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