5 Dinge die bei der Innen-Organisation geholfen haben
Ich habe meine Mitglieder gefragt:
Erzählt mir 5 Dinge die bei der Innen-Organisation geholfen haben (für multiple Menschen)
Mit viel Engagement und Leidenschaft wurden hier tolle Tips, Anregungen und Ideen zusammengetragen. Ganz ungefiltert und natürlich anonymisiert:
1. Ein eigenes(!) Konzept finden, was für einen persönlich stimmig ist, um alles an "Selbsthilfe" an einem Ort zu sammeln. Ein Tagebuch, eine Mappe, ein Ordner im PC, eine Zettelbox. Egal was. Dann dort alles sammeln, was mit Problemen, Triggern, Erinnerungen zusammenhängt. Natürlich auch alle Hilfsansätze dazu. Alles, was bereits probiert wurde, was nicht gut klappte und noch wichtiger: alles, was sich als hilfreich erwiesen hat. Sich nicht entmutigen lassen, wenn es nicht gleich klappt. Einfach so lange probieren, bis etwas gefunden wird, was einem selbst entspricht.
2. Bei möglichst jedem(!) Gefühlschaos und Trigger, sehr viel aufschreiben (Situation, Gedanken, Gefühle), damit nicht alles in Dissoziation verschwindet. Und in das eigene Ordnungschema ablegen.
3. Auslöser genauer betrachten. Sie als Hinweis auf ein Erinnerungsfragment sehen und dieses anschauen. Heineinspüren, Mitgefühl für einander entwickeln. Kreativ sein. Und dadurch entschärfen.
4. Probleme im jetzt lösen. In Konfrontation gehen, ggf. sich von Menschen und Dingen lösen, die einem im Jetzt schaden.
5. Nachsichtig mit sich sein, "Fehler" mit Humor nehmen. Über sich auch mal lachen können. Sich sagen Mut zu sprechen, dass es besser werden kann, dass man Fehler wieder gut machen kann. Dass es ein Morgen nach dem Schrecken geben kann. Sich vorstellen, man sei auf einer Dramabühne und würde den Weltuntergang spielen. Mit ganz viel Augenzwinkern sich vorstellen wie einer ganz dramatisch wird: "Die Welt geht unter!" und der andere sagt: "Joa, wissen wir. Ist doch immer bei dem Trigger. Wir helfen dir." Innerer Zusammenhalt.
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--- Ausführliches Beschäftigen mit der Diagnose, rausfinden wann wo welches Problem im Alltag besteht und so die Amnesien oder Probleme lokalisieren und Trigger ausfindig machen. Dementsprechend habe ich dann Problemquellen (schlechte Menschen, schlechte Angewohnheiten wie sichtbares SVV, sichtbare Körperzerstörung durch Anorexie etc. zu eliminieren) minimiert. Hilfe habe ich vorallem von mir selbst gehabt und meinem Seelenverwandten mit dem ich gemeinsam bis heute über vieles rede. Ambulante Therapie war unterstützend dabei, aber war eher ein "wir reden über deine Themen und du findest selbst raus wie du weiterdenken kannst"
--- AUFSCHREIBEN, einfach alles relevante was zu tun ist. Ich habe einen Tischkalender (jedes Jahr einen neuen seit vielen Jahren) und dort trage ich dinge ein, zusätzlich mittlerweile noch einen digitalen Google-Kalender, für meine Tochter noch einen zusätzlichen Kalender. Seitdem ich das so ordentlich alles eintrage funktioniert vieles wirklich gut. Die Regel: 1 Sache pro Tag halte ich fast immer ein. Ich wäge ab was wirklich relevant ist.
--- Zeit geben. Ich bin mittlerweile sehr viel ruiger geworden was die inneren Wünsche angeht und gebe immer wieder mal Zeiten ab. Ich lasse im Alltag bei den richtigen Leuten auch verschiedene Anteile von mir auch raus und akzeptiere, dass es immer mit Scham besetzt ist.
--- Kommunikation ist alles. Nicht unbedingt oder nur die interne (die klappt bis heute eher mäßig), vorallem aber die mit meinem direkten Umfeld. Dadurch werden viele Probleme kleiner, da ich versuche zu kommunizeren was unser Problem mit x y z ist. Somit steht da auch die Unterstützung vom Partner und die Akzeptanz. Ich bin wie ich bin, wir sind wie wir sind und wenn es mal minütlich anders ist ist das so. Ich habe aufgegeben bei mir näheren Menschen EINS zu sein und versuche immer wieder zu akzeptieren, dass wir eben etwas anders ticken.
--- Hochorganisiert im Außen. Wenn im Inneren alles chaotisch wird, ist es besonders wichtig mein Umfeld in ORdnung zu halten. Ich mag es mittlerweile, wenn etwas gut aufgeräumt ist oder etwas sauber ist. Wenn es innen schwierig wird beginne ich mit Ordnung schaffen im Außen und währenddessen passiert es manchmal, dass es im Innen auch besser wird
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Immer wieder mit Listen arbeiten hilft, um konkrete Dinge zu organisieren.
Und es bedarf auch eines äußeren Gegenübers, und in Ermangelung einer Therapeutin haben wir schon seit vielen Jahren telefonische Unterstützung einer Beratungsstelle, die immer wieder unermüdlich rückmeldet: das ist alles so ok und die zeitweise das Hoffen übernimmt.
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1) Auseinerandersetzung mit der Diagnose und diese auch Annehmen. Wir üben uns immer noch darin, aber langsam verstehen wir immer mehr unsere Mechanismen
2) unser Hund. Das Zusammenleben mit ihm gibt uns mega viel Stabilität, Alltagsverortung und Sicherheit. ( wobei ein Hund sicherlich kein "Allheilmittel" ist!!!! - für uns ist es nur sehr passend)
3) Kommunikation - Kommunikation - Kommunikation - insbesondere untereinander. Auch hier kann es meiner Meinung nach noch besser sein - aber im Vergleich zu unserem Leben vor einigen Jahren sind wir da schon Welten weiter :) .... durch die verbesserte Kommunikation nehmen wir unsere Grenzen und "akku leer" Situationen besser wahr - das ist wichtig und gehört ganz viel zu unserer Stabilität. Wir werden sehr destabilisiert, wenn wir zu oft über unsere Grenzen drüber schießen.
4) Strukturen und Hilfen im Außen: wir arbeiten einerseits mit einem schriftlichen Terminkalender ( an den wir uns mehr oder weniger halten können) und auch Listen ( wobei ich die Art unserer Listen jetzt nicht mulitspezifisch finde). Andererseits sind wir inzwischen auch besser in der Lage uns Hilfe zu holen. Das ist oft dann gar nicht "artikuliert" ( weil uns das noch sehr schwer fällt) - aber wir treten in Kontakt mit Menschen und telefonieren dann, oder Treffen uns. Das ist wichtig für uns
5) unser Garten!!!! und draußen in der Natur sein
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1. alle im innen hören und ernst nehmen. also echtes Ernstnehmen und nicht nur ein abwinkendes jaja. (Beispiel: sicherer Ort ... das klappt gut, seit kleinere innens es nicht mehr so wichtig finden, zu unpassenden gelegenheiten wie der casper aus der kiste ploppen, weil es dazu nun aktraktivere gelegenheiten gibt)
2. bei zweifeln von der thera daran erinnert werden. wieder und wieder und wieder
3. schreiben reden zeichnen basteln - alles sorten von (möglichst unzensiertem) ausdruck
4. Anker(Personen, tätigkeiten) im aussen, Beschäftigung, die uns Struktur abgefordert hat, Personen, die uns beim abtauchen gestört haben
5. eine zunehmend sich mit dem Alter(n) oder auch der Therapie oder auch sonstigen reflexiven Vorgängen verändernde Weltsicht des Hauptfunktionsanteils
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Nur solche Dinge versuchen zu tun, die sich so anfühlen, als ob wir eine Mehrheit im Innen dafür haben. Beim tun achtsam bleiben, ob alle mitkommen oder aus irgendwelchen Ecken Widerstand/Ärger kommt und evtl. umdisponieren. Manchmal tauchen Innens auf die wir nicht kennen, die etwas ganz anderes gut fänden. Irgendwie gibt es hier eher ein wir als Minderheit, dass ist der Teil der in der Lage ist den Alltag zu managen, der Rest von uns ist ein no go area mit den Anderen, die wenigsten davon durften wir bis jetzt überhaupt mal wahrnehmen, wenn war es heftig für uns.
Für äußere stabile Bedingungen sorgen, was Finanzen, Nahrung, Mitmenschen und Arbeit angeht.
Keine Drogen nehmen.
Den Körper versuchen gesund zu halten, zum Arzt gehen wenn etwas ist, uns ausreichend bewegen, dass tun eigentlich alle gerne. Unser Körper hat oft heftige Auswirkungen auf unser Innenleben initiiert.
Recht früh morgens aufstehen, um genug Zeit für alle zu haben Ruhe ins Innenleben zu bekommen. Die Nächte sind hier oft Folter.
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In die Höhle gehen dadurch Schutz und Sicherheit geben
Anker im Aussen Thera ,Freundinn ,Pflegehund
Sparzieren gehen in der Natur denn uns zu bewegen hilft sehr
Tagesstruktur ,jeden Tag eine Aufgabe suchen
Thera Mail schicken oder ins Tagebuch schreiben
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1. viel Zeit nehmen für Kommunikation
2. in der Anfangszeit der Diagnose hatten wir ein Buch, wo jeder reinschreiben durfte (egal was, es wurde nicht gewertet) - dieses war der Beginn unserer Kommunikation. Auch weiterhin gilt, dass jeder zu Wort kommen darf.
3. Wichtige Dinge dürfen nicht verloren gehen, sie werden im System weitergegeben, so dass die die es betrifft Bescheid wissen. Dinge die für die Therapie wichtig sind werden in der Regel vor der nächsten Stunde der Therapeutin gemailt, so dass die Stunde für uns beide besser zu planen ist und sie sich ggf. Gedanken machen kann.
4. Tagesplan machen
5. Zeit für Ruhepausen und schöne Aktivitäten
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1. bildliche /plastische Darstellungen einzelner Anteile und ihren Beziehungen
2. der Segen eines von allen Medien zu benutzenden elektronischen Kalenders
3. Schreiben, sporadisches Tagebuchführen
4. Zeit, a) um in Kontakt zu kommen (hier geht das gut mit der sicherer-Ort-Übung, an dem alle eigene Plätze haben), b) für verschiedene Vorlieben, auch so Kinderkrams, z.B. ist Einschlafzeit immer Kinderhörspielzeit
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1. Akzeptanz aller Anteile
2. Konferenzraum schaffen, an dem sich alle wohl fühlen und diskutiert werden kann
3. Das "Regenbogenland-Buch (Ein Kinderbuch für Innenkinder) von Sabine Marya und Didi Lindewald
4. Familienkalender mit 4 Spalten (Außentermine/Wichtige Aufgaben/Reservierte Zeiten/Ausflüge und schöne Unternehmungen
5. Notizbücher für wichtige Mitteilungen und Regeln
5. ggf. an diese Dinge erinnert werden (zumeist von der Thera)